Das AKTIN-Netzwerk und das Notaufnahmeregister beteiligen sich als Kooperationspartner an verschiedenen (Drittmittel-)Forschungsprojekten
Der Betrieb des AKTIN-Notaufnahmeregisters wird mit zwei Projekten im Netzwerk Universitätsmedizin gefördert: AKTIN@NUM und AKTIN-EZV.
Das Projekt AKTIN@NUM „Betrieb der Infrastruktur des AKTIN-Notaufnahmeregisters“ dient der Sicherung des Basisbetriebs des AKTIN-Notaufnahmeregisters mit 50 universitären und nicht-universitären Notaufnahmen. Somit soll die bundesweite Infrastruktur für die Echtzeit-Versorgungsforschung und Surveillance aufrechterhalten werden. Die Regelmäßige Erstellung und Veröffentlichung der RKI Wochenberichte der Notaufnahmesurveillance ist ebenfalls Teil dieser Förderung.
Das Projekt wird vom 01.01.2022 bis 31.12.2024 mit ca. sechs Millionen Euro gefördert.
Ziel des auf der Infrastruktur AKTIN@NUM basierenden Forschungsprojektes AKTIN2.0 ist der weitere Ausbau des AKTIN-Notaufnahmeregisters zu einer flächendeckenden Infrastruktur für eine „Echtzeit-Versorgungsforschung“ in Notaufnahmen.
Das Projekt wurde vom 1. Juli 2023 bis 31.06.2025 mit ca. Millionen Euro gefördert.2.0
Mit dem Projekt AKTIN-EZV „Echtzeit-Versorgungsforschung mit dem AKTIN-Notaufnahmeregister“ wurde das Ziel verfolgt, das AKTIN-Notaufnahmeregister zu einer flächendeckenden Infrastruktur für eine Versorgungforschung in Echtzeit aufzubauen. Es konnten im Rahmen des Projektes weitere 23 universitäre und nicht-universitäre Notaufnahmen an das Notaufnahmeregister angeschlossen, die Datenlieferungen an das RKI und die Nutzung der Daten verbessert sowie drei COVID-19-spezifische Forschungsfragen beantwortet werden. Somit soll eine Public-Health-Surveillance implementiert werden, welche es ermöglicht, das notfallmedizinische Geschehen in den Krankenhäusern während der COVID-19-Pandemie, zukünftigen Pandemien oder Epidemien oder weiteren gesundheitlichen Ereignissen in Echtzeit zu erfassen.
Das Projekt wurde vom 1. September 2020 bis 31.12.2021 mit ca. 3,8 Millionen Euro gefördert.
Dashboard der Notaufnahmesurveillance am RKI
Das Notaufnahmesurveillance-Team des RKIs erstellt und veröffentlicht in Kooperation mit dem AKTIN-Notaufnahmeregister ein Dashboard der Notaufnahmesurveillance. Diese zeigen Daten der Routinedokumentation aus einer Auswahl deutscher Notaufnahmen aus dem AKTIN-Notaufnahmeregister. Über die Teilnahme an den Wochenberichten können die am AKTIN-Notaufnahmeregister teilnehmenden Kliniken individuell entscheiden.
EDCareKids
Kinder und Jugendliche zählen zu den gesundheitlich und sozial besonders verletzlichen und deswegen schutzbedürftigen Menschen in einer Gesellschaft. Die Behandlung von akut erkrankten jungen Menschen – die Kindernotfallversorgung – stellt daher besondere Anforderungen an das medizinische Personal und birgt Herausforderungen mit Blick auf Infrastruktur und vorhandene Ressourcen. Derzeit gibt es keine Zahlen, wie viele Kinder bundesweit in den verschiedenen Versorgungseinrichtungen wie Kinder- und/oder Erwachsenennotaufnahmen sowie Kinder- oder allgemeinen Notfallpraxen behandelt werden.
Die Mitarbeitenden im Projekt EDCareKids haben sich vorgenommen, bundesweit die aktuelle Versorgungsrealität von akut erkrankten Kindern und Jugendlichen zu sichten und zu bewerten. Auf dieser Basis wollen sie Handlungsempfehlungen zur Neustrukturierung und nachhaltigen Verbesserung in diesem Bereich erarbeiten. Die aktuelle Versorgungssituation erfassen sie anhand der Daten aus Kindernotaufnahmen, zentralen Notaufnahmen sowie den vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von Kindernotfällen. Außerdem befragen sie bundesweit Krankenhäuser, die an der Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen beteiligt sind, und untersuchen, wie gut die Anbindung speziell für Kinder betriebener Notfallambulanzen an die stationäre Kindernotfallversorgung ist. In den Notaufnahmen befragen sie die Sorgeberechtigten der Betroffenen, um beispielsweise zu erfahren, warum sie nicht die Kinder- oder Hausarztpraxis aufgesucht haben, welche Wartezeiten entstanden sind, wie zufrieden sie mit der Organisation und der medizinischen Behandlung waren und ob es speziell aus Sicht der Kinder Verbesserungsvorschläge gibt. Anhand einer Literaturrecherche und Expertenrunden werden charakteristische diagnostische Kennzeichen für eine Notfallversorgung definiert und daraus ein Algorithmus entwickelt, der unter Praxisbedingungen eine erste Einschätzung des akuten Versorgungsbedarfs junger Menschen ermöglicht.
Das Projekt EDCareKids wird für 3 Jahre mit 1,9 Mio. Euro gefördert.
KlimaNOT
Das Projekt KlimaNot untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Notaufnahmen in Krankenhäusern. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis über das Erkrankungsspektrum und die Inanspruchnahme von Notaufnahmen zu erlangen. Dazu werden Daten aus dem AKTIN-Notaufnahmeregister mit Daten des Deutschen Wetterdienstes und des Umweltbundesamtes zusammengeführt.
Das Projekt KlimaNot soll eine Abschätzung des Einflusses von Wetterveränderungen auf die Notfallversorgung ermöglichen. Die Ergebnisse des Projekts sollen der Notfallmedizin als Informationsquelle und Steuerungsinstrument dienen, sowie in die Erstellung von Handlungsempfehlungen und Leitfäden für die klinische Patientenversorgung einfließen.
Das Projekt KlimaNot wird für 3 Jahre mit ca.1.82 Mio. Euro gefördert.
ENQuIRE
Das Projekt soll die Versorgungsqualität in Notaufnahmen, trotz der steigenden Anzahl an Notaufnahmepatienten, mit Hilfe von aus wissenschaftlicher Basis entwickelten Vorschlägen zur Verbesserung der Qualität von Notaufnahmen gesichert und verbessert werden. Dabei gilt es, den Zusammenhang zwischen Qualitätsindikatoren in den Notaufnahmen und den patientenrelevanten Outcomeparametern besser nachvollziehen zu können. Aufgrund der Evaluierung der Qualitätsindikatoren in der Notaufnahme ist es möglich, die Patientenversorgung durch ein wissenschaftlich begründetes Qualitätsmanagement langfristig zu optimieren.
Das Projekt wurde vom 01.07.2018 bis 30.06.2022 mit ca. drei Millionen Euro gefördert.
ILEG
Mit ILEG soll das Projekt „Gemeindenotfallsanitäter“ im Oldenburger Land wissenschaftlich begleitet werden. Analysiert werden soll die Nutzung des Rettungsdienstes, die erbrachten Leistungen sowie mögliche Auswirkungen auf die Qualität der Versorgung und die Wirtschaftlichkeit. Es soll eine Datengrundlage aufgebaut werden, welche es ermöglicht, das Projekt zu steuern und auf weitere Landkreise ausdehnen zu können.
Das Projekt wurde vom 01.01.2020 bis 30.06.2022 mit ca. 1,1 Millionen Euro gefördert, wobei eine Verlängerung des Projektes bewilligt wurden, in welcher jedoch der Standort Magdeburg des AKTIN-Notaufnahmeregisters nicht beteiligt ist.
OPTINOFA
Im Rahmen des Projektes soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass innerklinisch tätige Notfallmediziner, eine bedarfsorientierte und differenzierte Steuerung von Notfallpatienten in unterschiedliche Sektoren vornehmen können. Die Grundlage hierfür bildet die Zurverfügungstellung von Wissen für eine systematische Ersteinschätzung vor dem Hintergrund der Behandlungsdringlichkeit und der notwendigen Ersteinschätzungsstufe durch eine Softwareanwendung. Es gilt, eine eventuelle Fehlsteuerung zu vermeiden, um die personellen und räumlichen Ressourcen in den Notaufnahmen bei steigenden Patientenzahlen zu entlasten. Darüber hinaus werden eine Verbesserung des Outcomes und eine Senkung der stationären Aufnahmen, gefolgt von einer Kostensenkung, erwartet.
Das Projekt wurde von 01.01.2018 bis 31.05.2018 mit ca. 4,3 Millionen Euro gefördert.
ENSURE
In diesem Projekt ist angestrebt modellhaft ein bedarfsgerechtes klinisches Entscheidungsunterstützungssystem in Anlehnung an smarte Notfall-Algorithmen zur Entwicklung und Testung kurzfristiger zielgerichteter Diagnostik und anfänglicher Therapie in der Notfallversorgung. Mit Hilfe dieses Systems soll die Handlungskompetenz von Ärzten in der notfallmedizinischen Behandlungskette beginnend bei der Präklinik bis hin zur Klinik sowie die Prozess- und Ergebnisqualität in der notfallmedizinischen Versorgung zu stärken.
Das Projekt hat eine Laufzeit vom 01.10.2020 bis 30.09.2023 und wird mit 1,4 Millionen Euro gefördert.
CONNECT_ED
CONNECT_ED
CONNECT_ED
Mit dem Projekt CONNECT_ED wird ein digitaler Kollaborationsdienst zur nahtlosen Notfallversorgung vom Rettungsdienst bis hin zur Zentralen Notaufnahme entwickelt. Durch die Nutzung von CONNECT_ED sollen die administrativen und organisatorischen Prozesse in der gesamten Notfallversorgungskette von der Präklinik bis zur Klinik beschleunigt und damit das Patienten-Outcome verbessert werden.
Das Projekt wird vom 01.08.2022 bis 31.07.2025 mit 1,1 Millionen Euro gefördert.
Ansprechpartnerin
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Dr. Wiebke Schirrmeister